Entwicklungen in der Krebstherapie

Der erste Begriff, der einem bei Krebstherapie in den Sinn kommt, ist „Chemotherapie“. Zugleich denk man an Haarausfall, Abgeschlagenheit und Übelkeit. Grund für diese Nebenwirkungen ist, dass eine herkömmliche Chemotherapie relativ ungezielt wirkt und neben dem Tumor auch gesunde Zellen angegriffen werden.

Dank aktueller Forschungen lassen sich jedoch gynäkologische Tumore mittlerweile gezielter behandeln, ohne dabei gesunde Organe und Zellen zu beschädigen. Man spricht daher in der Krebstherapie mittlerweile auch von einer personalisierten bzw. Präzisionsmedizin.

Um diesen neuen Behandlungsprozess jedoch zu verstehen ist es wichtig vorerst zwei Begriffe zu erklären: BRCA (BReast CAncer) und PARP (Poly(ADP-ribose)-Polymerasen). 

 

BRCA (BReast CAncer)

Der Begriff BRCA beschreibt ein Genprodukt im Erbgut, das das Risiko an Brustkrebs oder an Eierstockkrebs zu erkranken weitergibt. Patientinnen, die diese Mutation aufweisen, haben ein bis zu 60 Prozent höheres Risiko, einen Eierstockkrebs zu entwickeln. Bei einem Drittel aller Eierstockkrebs-patientinnen lässt sich eine BRCA-Mutation nachweisen. 

PARP (Poly(ADP-ribose)-Polymerasen

Bei PARP wiederum handelt es sich um in Enzym, das Strangbrüche bei Zellen, wie sie 10.000 bis 20.000 Mal pro Tag bei jedem Menschen passieren, zu reparieren vermag, sodass die Zellen nicht absterben und wir am Leben bleiben. PARP würde demzufolge auch Strangbrüche bei Tumorzellen reparieren. Das ist in der Tumorbehandlung jedoch der springende Punkt. Mithilfe von Medikamenten kann dieser Vorgang blockiert werden. Besonders Patientinnen mit dem BRCA Gen profitieren von dieser personalisierten medikamentösen Behandlung.

Durch entsprechende Medikamente verlängert sich nicht nur das krankheitsfreie Intervall, sie sorgen auch für eine Reduktion von Chemotherapiezyklen. Das führt unwiderruflich zu einer besseren Lebensqualität der Patientinnen.