Q&A rund um das Thema Endometriose

Frau die eine blaue Jeansjacke trägt, eine gelbe Schleife in der Hand hält und in die Kamera grinst

Endometriose ist eine der häufigsten Unterleibs-Erkrankungen bei Frauen. Doch was genau hinter dieser Krankheit steckt, erfahren Sie in diesem Artikel zu den wichtigsten Fragen rund um das Thema Endometriose.

1. Was genau ist Endometriose?

Kurz erklärt: Die Auskleidung der Gebärmutter nennt man „Endometrium“, wenn diese nun aber außerhalb der Gebärmutter anzutreffen ist, spricht man von Endometriose. Dies kann beispielsweise im Bauchraum, in Unter- oder Oberbauch sein. Die Gebärmutterschleimhaut baut sich zyklisch innerhalb der Gebärmutterhöhle auf und wird dann im Rahmen der Regelblutung ausgeschieden.

Finden sich solche Schleimhautinseln außerhalb der Gebärmutterhöhle, dann können die abgelöste Schleimhaut und das Blut nicht entweichen und lösen an der Stelle eine Entzündungsreaktion aus und es entstehen die endometriosetypischen Schmerzen und Beschwerden. 

2. Wie viele Frauen sind betroffen?

In Mitteleuropa und somit auch in Österreich leidet jede 10 Frau – also 10% der weiblichen Bevölkerung – an Endometriose. Somit kann leider schon fast von einer Volkskrankheit gesprochen werden.

3. Wie kann dieser Schmerz von typischen Regelbeschwerden unterschieden werden?

Wenn eine Frau Schmerzen aufgrund von Endometriose entwickelt, sind dies überwiegend Schmerzen, die weit über das normale Schmerzmaß hinausgehen. Es gibt sogenannte "Endometriose-Familien", in denen diese Krankheit vermehrt vorkommt. 

Bei einem Mädchen aus solch einer Familie werden Endometriose -Schmerzen oftmals bagatellisiert.
So ist zu beachten: Schmerzen, die mit einem normalen Schmerzmittel nicht beherrschbar sind, sind bereits ein Grund, nach Endometriose zu suchen. 

4. Wie kommt es zu einer Diagnose?

Die tatsächliche Diagnose kann schlussendlich nur mit einer Bauchspiegelung eindeutig festgestellt werden. Zwischen dem Beginn der Symptome bis zur endgültigen Diagnose können aber beispielsweise 11 Jahre vergehen.

Warum dauert dies nun so lange?
Das ist einfach zu erklären: Treten bei einem jungen Mädchen erstmals Regelschmerzen auf, wird richtigerweise als erster Schritt die Pille verschrieben. In den meisten Fällen werden die Schmerzen damit besser, bis der Kinderwunsch eintritt und die Pille wieder abgesetzt wird. Dann kommen Schmerzen zurück

und erst dann werden nach anderen Ursachen gesucht und evtl. eine Bauchspiegelung gemacht. Diese ist ein minimalinvasiver Eingriff, bei dem die Entzündungsherde nicht nur erkannt, sondern auch gleich entfernt werden können. Somit steht die Diagnose endgültig fest und es kann mit dem Eingriff auch schon eine erste deutliche Schmerzlinderung erzielt werden.

Herde, die entfernt wurden, kommen nicht wieder. Leider kann aber sein, dass Herde zum Zeitpunkt des Eingriffs noch zu klein waren, um erkannt zu werden. Somit kommt es oft nach ein paar Jahren zu einem zweiten Eingriff.

5. Ist Endometriose gefährlich?

Endometriose ist insofern gefährlich, als sie fortschreitet – zwar langsam, aber doch und auch wandert. Dadurch können andere Organe geschädigt werden. Keine Gefahr, aber leider ein 

negativer Aspekt ist, dass 50 % der ungewollt kinderlosen Paare aufgrund von Endometriose kinderlos sind. Ein Kinderwunsch ist aber keinesfalls mit oder nach der Erkrankung unrealistisch.

6. Was ist ein Endometriose-Zentrum?

Das ist eine Einrichtung, die sich auf die Behandlung dieser Krankheit spezialisiert hat. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit Experten aller Fachrichtungen.

Sinn dieses Zentrums ist eben die gezielte Behandlung, aber auch das Schaffen von Bewusstsein.

7. Wie alt sind betroffene Frauen?

Das kann von 13 bis 53 Jahren sein. Da die Symptome so unterschiedlich sind und eben das Fortschreiten sehr langsam passiert, kann es sein, dass eine Frau schon seit 20 Jahren unwissentlich darunter leidet. 

8. Was tun im Verdachtsfall?

Zuerst sollten dem behandelnden Gynäkologen die Beschwerden geschildert werden, der die Patientin dann an einen Facharzt in einem Endometriose-Zentrum verweist, wo dann die genaue Diagnose festgestellt werden kann. Daraus leitet sich dann ein individueller Behandlungsplan ab.

Alle Infos im Detail hören Sie in diesem Video, ab Minute 31:00.